Gekocht, geputzt gebügelt – wer träumt nicht davon, abends nach Hause zu kommen und ein dienstbarer Geist hat zuverlässig alle ungeliebten Tätigkeiten des Alltags verrichtet.
Am besten möglichst unauffällig. Doch Florence Unger ist alles andere als diskret: Sie weiß grundsätzlich alles besser, ist pedantisch und eine zwanghafte Ordnungsfanatikerin. Außerdem wurde sie gerade von ihrem Mann verlassen. Ihre Freundin, die Sportreporterin Olive Madison, bietet der verzweifelten Florence an, gleich bei ihr einzuziehen. Doch die Zweier-WG gestaltet sich schnell schwieriger als gedacht. Denn Olive ist das genaue Gegenteil von Florence: chaotisch, schlampig, unpünktlich. Kamen bisher immer vier weitere Freundinnen zum heiteren „Trivial Pursuit“-Spielen, macht Florence aus diesen lockeren Abenden ein Lehrstück in Sachen „Ordnung und gutes Benehmen“. Während die Gäste mittlerweile vom blitzblanken Appartementboden essen könnten, reagiert Olive zusehends genervt. Als sie zwei im Haus wohnende Spanier zum Abendessen einlädt, eskaliert die Situation.
Wenn Sie Walther Matthau und Jack Lemmon als „seltsames Paar“ mochten, werden Sie Florence und Olive als ungleiches Paar lieben.
Komödie von Stefan Vögel
Regie: Christoph Jacobi
Mit Jessica Coels, Jörg Peterschewski, Jochen Schmidtmeyer und Shantha Chaudhuri
Arnold hat es geschafft. Er spielt endlich in der Liga der Stararchitekten und kann sich nun über einen besonderen Auftrag freuen: den Bau des gigantischen „Diamond Tower“ in Paris. Darauf möchte er gebührend mit Schampus, seiner Gattin Kathrin und dem befreundeten Ehepaar Diana und Götz anstoßen. Doch seine Hochstimmung wird jäh gestört, als Kathrin ihm nach einer Routineuntersuchung die folgenschwere Diagnose mitteilt: Sie leide an einer Niereninsuffizienz und benötige sehr bald eine neue Niere. Da liegt die Frage nahe, ob nicht Arnold ihr eine spenden könnte, zumal er die gleiche Blutgruppe hat. Doch Arnold ist mit der Situation überfordert, zögert und flüchtet sich in Vorbehalte und Bedenken. Die Atmosphäre zwischen den beiden ist höchst angespannt, als Götz und Diana zum Abendessen erscheinen. Umso überraschter sind alle, als Götz sich ohne Umschweife bereit erklärt, Kathrin eine Niere zu spenden. Darüber ist nicht nur Arnold irritiert. Es kommt im Laufe des Abends zu einem aberwitzigen Hahnenkampf, bei dem beide Paare anständig Federn lassen müssen. Am Ende steht wohl für jedes Paar die Frage im Raum: „Liebling, was würdest du für mich tun?“
Mit dieser Beziehungskomödie ist Stefan Vögel ein Theaterstück voller Witz, Charme und geschliffener Dialoge gelungen, das nicht nur „an die Nieren“, sondern auch zu Herzen geht.